Liebe Hashifit - Community,
als jemand, der seit Jahren mit Hashimoto lebt, habe ich festgestellt, wie wichtig es ist, auf eine ausreichende Eiweißzufuhr in der Ernährung zu achten. Viele von uns nehmen oft nicht genug Eiweiß zu sich, was sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann. Ich möchte euch heute über die Vorteile einer ausreichenden Eiweißzufuhr informieren und euch einige Tipps geben, wie ihr dies in eure tägliche Ernährung integrieren könnt.
Wie viel Eiweiß brauchen wir?
Die empfohlene Menge an Eiweiß pro Tag variiert je nach individuellen Faktoren wie Körpergewicht, Aktivitätslevel und Gesundheitszielen.
Generell wird empfohlen, dass Erwachsene täglich etwa 0,8 bis 1 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Das bedeutet, dass eine Person mit 70 Kilogramm Körpergewicht etwa 56 bis 70 Gramm Eiweiß pro Tag benötigt.
Für Sportler und sehr aktive Menschen kann der Bedarf höher sein, und es wird oft empfohlen, zwischen 1,2 und 2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, um Muskelaufbau und -regeneration zu unterstützen.
Für Menschen mit bestimmten Gesundheitszuständen, wie z. B. Hashimoto, kann es ebenfalls ratsam sein, die Eiweißzufuhr zu erhöhen, da ein höherer Eiweißbedarf bestehen kann. Allerdings sollten diese Empfehlungen individuell mit einem Gesundheitsexperten besprochen werden.
Wie viel Eiweiß nehmen wir tatsächlich auf?
Die tägliche Ernährung vieler Menschen enthält oft nicht genügend Eiweiß. Selbst wenn wir versuchen, uns ausgewogen zu ernähren, reicht die tägliche Ernährung allein oft nicht aus, um unseren Eiweißbedarf zu decken. Daher ist es wichtig, bewusst auf eiweißreiche Lebensmittel zu setzen oder gegebenenfalls hochwertige Proteinergänzungen in Betracht zu ziehen.
Warum ist Eiweiß so wichtig für uns?
Eiweiß ist nicht nur ein Baustein für unsere Muskeln, sondern auch für unsere Zellen, Enzyme und Hormone. Für uns Hashimoto-Betroffene ist Eiweiß besonders wichtig, da ein Mangel an Eiweiß zu einem schwächeren Immunsystem und einer verlangsamten Stoffwechselaktivität führen kann. Eine ausreichende Eiweißzufuhr kann hingegen einen stabileren Blutzuckerspiegel, ein gesteigertes Sättigungsgefühl, eine verbesserte Muskelregeneration und eine bessere Schilddrüsenfunktion unterstützen.
Welche Eiweißquellen gibt es?
Es gibt viele gesunde Quellen für Eiweiß, die wir in unsere Ernährung integrieren können. Hier einige Beispiele:
Mageres Fleisch: Huhn, Pute, Rind und Schwein sind großartige Eiweißquellen.
Fisch: Lachs, Thunfisch, Kabeljau und andere Fischsorten sind reich an Eiweiß.
Eier: Ein klassischer und vielseitiger Eiweißlieferant.
Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen und Kichererbsen bieten viel Eiweiß und Ballaststoffe.
Nüsse und Samen: Mandeln, Erdnüsse, Chiasamen und Leinsamen sind gute Eiweißquellen.
Proteinergänzungen: Molkenprotein, Sojaprotein und Erbsenprotein können eine sinnvolle Ergänzung sein.
Proteinfasten: Ein Tipp von mir
Ein effektiver Ansatz, um Gewicht zu verlieren und dennoch ausreichend Eiweiß zu sich zu nehmen, ist das sogenannte Proteinfasten. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Intervallfasten und kalorienarmen Eiweißshakes.
Bei dieser Methode lässt man eine Mahlzeit aus – entweder das Abendessen oder das Frühstück – und trinkt stattdessen zum Beispiel einen Eiweißshake gleich nach dem Aufwachen und einen zum späten Frühstück.
Alternativ kann man abends anstelle des Abendessens einen Eiweißshake trinken und dann noch einmal kurz vor dem Schlafengehen.
Die Stunden für das Intervallfasten werden ab der letzten festen Mahlzeit gezählt. Zwischen den Mahlzeiten sind nur Wasser, Tee oder Kaffee erlaubt. Auf diese Weise solltest du die 16 Stunden ohne Essen erreichen, bleibst jedoch gesättigt und versorgst deinen Körper mit dem benötigten Eiweiß.
Der Körper baut keine Muskelmasse ab, der Stoffwechsel bleibt aktiv, und es hilft auch gegen den Jojo-Effekt. Mit einem Kaloriendefizit kannst du dann auch super abnehmen.
Wie viel Eiweiß steckt in unseren Lebensmitteln?
Um euch ein besseres Gefühl dafür zu geben, wie viel Eiweiß in verschiedenen Lebensmitteln steckt, habe ich einige Beispiele für euch zusammengestellt. So könnt ihr sehen, dass jedes Lebensmittel sowohl Eiweiß als auch Kohlenhydrate und Fett enthält:
Hähnchenbrust: Eine 100-Gramm-Portion Hähnchenbrust enthält etwa 31 Gramm Eiweiß, 0 Gramm Kohlenhydrate und nur 3,6 Gramm Fett. Das macht sie zu einer hervorragenden Quelle für hochwertiges Protein, insbesondere für uns Hashimoto-Betroffene.
Brokkoli: Eine 100-Gramm-Portion Brokkoli enthält etwa 2,8 Gramm Eiweiß, 6,6 Gramm Kohlenhydrate und 0,3 Gramm Fett. Obwohl der Eiweißgehalt relativ gering ist, ist Brokkoli ein hervorragendes Gemüse, das viele Nährstoffe und wenig Kalorien enthält.
Hüttenkäse: Eine 100-Gramm-Portion Hüttenkäse enthält etwa 11 Gramm Eiweiß, 3,4 Gramm Kohlenhydrate und 4,3 Gramm Fett. Hüttenkäse ist ein ausgezeichneter Snack oder eine Beilage, um die tägliche Eiweißzufuhr zu erhöhen.
Wie ihr sehen könnt, enthält jedes Lebensmittel eine Mischung aus Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett. Es ist wichtig, darauf zu achten, wie diese Makronährstoffe in den Lebensmitteln verteilt sind, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, die unserem Wohlbefinden bei Hashimoto zugutekommt.
Testet euren Eiweißkonsum
Eine einfache Methode, um zu überprüfen, ob ihr genügend Eiweiß zu euch nehmt, ist das Tracking eurer Mahlzeiten. Testet doch einfach mal an einem Tag und trackt euer Essen. Wie viel Eiweiß habt ihr am Ende des Tages aufgenommen? Ich wette, es sind zu wenige! Indem ihr eure Mahlzeiten trackt, könnt ihr besser einschätzen, ob ihr eure individuellen Eiweißziele erreicht.
Fazit
Eine ausreichende Eiweißzufuhr ist für uns mit Hashimoto von großer Bedeutung. Sie kann uns helfen, uns besser zu fühlen, unseren Stoffwechsel zu unterstützen und unseren Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Ich empfehle euch, euren Eiweißkonsum im Auge zu behalten und bewusst darauf zu achten, genug davon in eure Ernährung zu integrieren. Mit ein paar kleinen Anpassungen könnt ihr einen großen Unterschied für euer Wohlbefinden machen.
Eure Parri