Leptin, Hashimoto und der ewige Hunger – wenn das Sättigungshormon nicht mehr funktioniert
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Manchmal habe ich das Gefühl, mein Körper ist wie ein alter Radiosender – das Signal kommt an, aber der Ton bleibt stumm.
Genau so fühlen sich viele meiner Patientinnen mit Leptin und Hashimoto: Die Schilddrüse ist eingestellt, die Tabletten liegen auf dem Nachttisch, und doch meldet sich der Hunger immer wieder – hartnäckig, unberechenbar und frustrierend.
Doch das Problem liegt tiefer: Das Sättigungshormon Leptin funktioniert nicht mehr richtig. Und genau das ist der Schlüssel zum Verständnis von Gewichtszunahme bei Hashimoto.
Inhaltsangabe
Leptin ist ein Hormon, das in den Fettzellen gebildet wird und dem Gehirn signalisiert: „Wir haben genug Energie, du bist satt.“
Bei Leptin und Hashimoto ist dieses System oft gestört. Die chronischen Entzündungen der Autoimmunerkrankung und der verlangsamte Stoffwechsel führen dazu, dass das Gehirn die Leptinsignale nicht mehr richtig empfängt.
Ergebnis: Trotz hoher Leptinspiegel bleibt das Hungergefühl bestehen – die sogenannte Leptinresistenz bei Hashimoto.
Bei einer Leptinresistenz schüttet der Körper zwar immer mehr Leptin aus, aber das Gehirn reagiert nicht darauf. Der Hypothalamus ist überfordert – ähnlich wie bei einer Dauerbeschallung, bei der das Signal irgendwann unhörbar wird.
Das führt zu:
ständigem Hunger trotz ausreichender Energiezufuhr
Fettansammlung im Bauchbereich
Trägheit und Erschöpfung
Stressreaktionen durch dauerhaft erhöhtes Cortisol
Und genau diese Spirale ist bei Hashimoto besonders ausgeprägt, da das Immunsystem ohnehin auf Alarm steht.
Schlafmangel (weniger Melatonin = mehr Hungerhormon Ghrelin)
Insulinresistenz (Blutzuckerschwankungen)
Östrogenabfall in der Prämenopause
Still Entzündungen (typisch bei Hashimoto)
Übermäßiges Körperfett, das zu viel Leptin produziert
Leptinresistenz ist kein Mangel an Willenskraft – sondern ein Zeichen dafür, dass Körper und Gehirn nicht mehr dieselbe Sprache sprechen.
Hashimoto sorgt für eine Entzündung der Schilddrüse und verlangsamt die T4-zu-T3-Umwandlung. Dadurch sinkt der Grundumsatz – der Körper verbraucht weniger Energie.
Die Fettzellen schütten mehr Leptin aus, um den Energieüberschuss zu melden, doch das Gehirn ignoriert die Signale.
So entsteht ein Teufelskreis: Mehr Fett = mehr Leptin = weniger Wirkung = mehr Hunger.

Anita, Anfang 50, Hashimoto seit sechs Jahren:
„Ich esse gar nicht so viel, aber ich nehme trotzdem zu. Abends könnte ich den Kühlschrank leerfuttern.“
Blutbild: Leptin dreifach erhöht, fT3 niedrig, TSH 2,3.
Typisch für Leptinresistenz bei Hashimoto.
Unsere Schritte:
Schlaf regulieren: mit Hashifit Basis 2 (Magnesium, Melatonin)
Blutzucker stabilisieren: weniger Zucker, mehr Eiweiß
Stressabbau: mit Adaptogenen aus Basis 3 (Ashwagandha, Rhodiola, Cordyceps)
Grundversorgung: mit Basis 1 (Selen, Tyrosin, B-Vitamine)
Bewegung: täglich 30 Min. Spaziergang für bessere Leptinsensitivität
Nach 3 Monaten: Kein nächtlicher Heißhunger mehr, mehr Energie, 4 kg weniger – und ein strahlendes Lächeln.
Langsame Kohlenhydrate: Quinoa, Hirse, Süßkartoffeln
Gesunde Fette: Avocado, Olivenöl, Nüsse
Vermeide Blutzuckerspitzen: kein Zucker, keine weißen Mehle
Trinke genug Wasser: mind. 2 l pro Tag
Intervallfasten (14:10 oder 16:8) kann helfen, die Leptinsensitivität zu verbessern – aber nur, wenn es dich nicht stresst.
Bei Hashimoto ist Sättigung oft kein Kalorienproblem, sondern ein Kommunikationsproblem zwischen Hormonen, Nerven und Emotionen.“
→ Stress & Schlaf bei Hashimoto – Balance finden /collections/stress-und-schlaf-bei-hashimoto
→Gewichtsprobleme bei Hashimoto – Stoffwechsel sanft unterstützen
Aktuelle Studien zeigen, dass Leptin nicht nur Hunger reguliert, sondern auch das Immunsystem beeinflusst.
Bei Hashimoto kann chronisch erhöhter Leptinspiegel Entzündungen verstärken.
Therapeutisch wirksam sind:
Stressabbau
Regelmäßiger Schlaf
Anti-entzündliche Ernährung
Schilddrüsenoptimierung
Vitalstoffe zur Senkung von oxidativem Stress
👉 Quelle: Pan H, et al. (2023). Leptin and autoimmunity: A bidirectional link. Frontiers in Immunology, 14:1157789.
„Wer Leptin versteht, erkennt: Abnehmen beginnt nicht mit Verzicht, sondern mit Entzündungsreduktion, Stressbalance und innerer Ruhe.“
✔️ Ja, über ein Blutbild. Werte über 15–20 ng/ml (Frauen) deuten oft auf Leptinresistenz hin.
✔️ Stressabbau, ausreichend Schlaf, Bewegung, eiweißreiche Ernährung und Vitalstoffe aus den Hashifit-Basen 1–3.
✔️ Entzündungen und Hormondysbalancen stören das Sättigungssignal – der Körper „verhungert im Überfluss“.
Wenn du bei Leptin und Hashimoto das Gefühl hast, dein Körper hört nicht auf dich – sei geduldig.
Das Signal ist nicht verloren, nur leise geworden. Mit Schlaf, Vitalstoffen und einer bewussten Ernährung kannst du es wieder einschalten.
Und glaub mir – wenn das Sättigungssignal zurückkehrt, fühlt sich das an wie Frieden im eigenen Körper.
💜 Deine
Parri