Sport bei Hashimoto – Teil 2: Warum falscher Sport schaden kann und wie du es besser machst
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Vielleicht denkst du nach dem letzten Beitrag:
„Alles schön und gut, aber warum reagiert mein Körper so empfindlich, wenn ich mich einfach nur bewegen will?“
Gute Frage – und die Antwort liegt tiefer, als viele glauben.
Denn bei Hashimoto ist der Stoffwechsel ein kleines Sensibelchen. Was für andere „normaler Sport“ ist, kann für Menschen mit Hashimoto schnell zu viel werden. Lass uns gemeinsam schauen, warum das so ist – und wie du Bewegung zu deinem Freund machst, statt zu deinem Gegner.
Inhaltsangabe
Sport ist grundsätzlich gesund – aber zu intensiver Sport kann dein Stresshormon Cortisol aus dem Gleichgewicht bringen.
Dein Körper interpretiert lange oder harte Trainingseinheiten als Bedrohung und reagiert mit: „Flucht oder Kampf“.
Das Problem:
Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel
hemmt die Umwandlung von T4 in T3, also die Aktivierung der Schilddrüsenhormone
erhöht den TSH-Wert
sorgt für Müdigkeit, Heißhunger und manchmal sogar Gewichtszunahme
➡️ Studien zeigen, dass chronischer Sportstress die Schilddrüsenfunktion messbar beeinträchtigen kann.
Ich habe es selbst erlebt: Je mehr Sport ich machte, desto weniger tat sich auf der Waage – oder schlimmer noch, ich nahm zu.
Ich fühlte mich, als würde ich gegen meinen eigenen Körper ankämpfen.
Heute weiß ich: Ich war im Übertraining, und mein Körper hat darauf mit einem Progesteronmangel reagiert. Denn bei starkem Stress greift der Körper auf Progesteron, die „Vorstufe“ von Cortisol, zurück. Dadurch entsteht eine Östrogendominanz – und die wiederum fördert Wassereinlagerungen, Gewichtszunahme und hormonelles Ungleichgewicht.
👉 Seit ich kürzer, moderater und bewusster trainiere, hat sich mein Hormonhaushalt stabilisiert – und ich fühle mich wieder im Gleichgewicht.
Mein Tipp: Wenn du dich nach dem Sport erschöpfter fühlst als vorher, ist weniger oft mehr.
Zu harter Sport kann Entzündungen im Körper verstärken.
Ein bisschen Muskelkater ist normal – aber bei dauerhafter Überlastung steigen die Entzündungsmarker und sogar die Schilddrüsen-Antikörper (TPO).
➡️ Deshalb: Moderate, regelmäßige Bewegung hilft deiner Schilddrüse mehr als Hochleistung.
Yoga, Schwimmen, zügiges Gehen oder sanftes Krafttraining sind die bessere Wahl.
„Hashimoto bedeutet nicht Stillstand – sondern den Mut, im eigenen Tempo stark zu sein.“
Mit einer Unterfunktion arbeiten Herz und Muskeln ohnehin schon auf Sparflamme.
Intensiver Sport kann diesen Zustand verschärfen:
dein Herz schlägt schneller,
die Regeneration dauert länger,
und der Körper bleibt im Stressmodus.
Achte auf deine Signale – Übertraining ist keine Stärke, sondern ein Hilferuf deines Körpers.
✅ Du bist länger als 24 Stunden völlig k. o.? → Pause!
✅ Du schläfst nach dem Sport schlechter? → Zu intensiv.
✅ Du fühlst dich ausgelaugt statt energiegeladen? → Alarmzeichen!
✅ Du hast Brain Fog oder Konzentrationsprobleme nach dem Training? → Dein Nervensystem ist überreizt.
✅ Du bekommst grippeähnliche Symptome? → Dein Immunsystem rebelliert.
✅ Dein Ruhepuls ist dauerhaft erhöht? → Stressmodus aktiv!
Merksatz:
👉 Sport soll dir guttun – nicht dich ausbrennen.
Wenn du dich nach dem Training fühlst, als wärst du vom LKW überrollt, war’s zu viel.
Ich empfehle meinen Patientinnen oft Hashifit Basis 1 als tägliche Grundlage.
Es enthält Eisen, Selen, B-Vitamine und Coenzym Q10 – Mikronährstoffe, die bei Hashimoto häufig fehlen und wichtig sind, damit der Körper Energie produziert und regenerieren kann.
Wenn dein Körper gut versorgt ist, kann er Bewegung besser verarbeiten – ohne in den Erschöpfungsmodus zu kippen.
„Bewegung soll Energie schenken, nicht rauben. Dein Körper braucht Achtsamkeit, keine Dauerbelastung.“
→ Stress & Schlaf bei Hashimoto – Balance finden /collections/stress-und-schlaf-bei-hashimoto
→Gewichtsprobleme bei Hashimoto – Stoffwechsel sanft unterstützen
Regeneration planen – Schlaf, Ernährung und Pausen sind Teil des Trainings.
Wechseltraining: Abwechslung zwischen Yoga, Spazieren, Radfahren, moderatem Krafttraining.
Hormonell denken – in Zyklusphasen oder Wechseljahren kann Belastung variieren.
Nerven stärken – z. B. mit Hashifit Basis 3 (Nervenfreund) bei Stress oder Schlafstörungen.
„Nicht jeder Schweißtropfen ist ein Erfolg – manchmal ist die wahre Stärke, auf den Körper zu hören.“
✔️ Anhaltende Erschöpfung, schlechter Schlaf, Brain Fog, Muskelschmerzen und erhöhter Ruhepuls sind klare Warnsignale.
✔️Ja – es senkt Progesteron und erhöht Cortisol, was die Schilddrüse zusätzlich belastet.
✔️Nein. Erst regenerieren, dann trainieren. Dein Körper braucht Energie, um Muskeln aufzubauen, nicht, um gegen Stress anzukämpfen.
Falscher Sport bei Hashimoto ist wie Kaffee am Abend – klingt gut, bringt aber das Gegenteil von dem, was du willst.
Wenn du deine Bewegung an dein Energielevel anpasst, gewinnst du mehr, als du denkst: Ruhe, Kraft und hormonelle Balance.
Wenn du spürst, dass dein Körper erschöpft ist, nimm das ernst. Unterstütze ihn mit gezielter Ernährung, Vitalstoffen und achtsamer Bewegung.
Ich persönlich nutze in solchen Phasen meinen Nervenfreund (Basis 3) und manchmal auch Leicht & Vital, um Stoffwechsel und Nerven zu entlasten.
💜 Geh Schritt für Schritt – dein Körper dankt dir für jedes bisschen Fürsorge.
Deine Parri
Heilpraktikerin & Hashimoto-Expertin